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Beitrag von Heidi Reiser

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  • Heidi Reiser ist eigentlich keine passionierte Sammlerin. Bei den Olympischen Spielen in München aber machte sie eine Ausnahme. Um später einmal nachlesen zu können, was in den 17 Tagen von Olympia '72 berichtet wurde, legte sie vom 26. August bis zum 11. September Tag für Tag die „Abendzeitung“ zurück. Vielleicht wegen ihrer engen Beziehung zum Thema?
    Denn Frau Reiser wohnt in der Pressestadt. Wie die Münchnerin erzählt, war sie bei den Spielen „jeden Tag vor Ort“, immer nah dran an den Wettkämpfen. Eines der Highlights: der Leichtathletik-Wettstreit in dem eigens für Olympia gebauten, spektakulären Stadion.
    Bei der ungetrübten Freude blieb es aber nicht. Das Attentat vom 5. September veränderte die Stimmung radikal. Aus Spielen der Heiterkeit wurden Spiele der Trauer. Dennoch, dass die Wettkämpfe nach einem Tag des Gedenkens fortgesetzt wurden, findet Frau Reiser „noch immer richtig, schon wegen der Sportler, die so lange für München trainiert und sich auf die Stadt gefreut hatten“. Die Spiele selbst, so Frau Reiser, hätten München „viel gebracht, denken Sie nur an die U-Bahn“. Und auch über den Olympiapark freut die Münchnerin sich bis heute: „Es ist doch wirklich schön, dass der Park auch 50 Jahren nach den Spielen noch von so vielen Leuten genutzt wird.“

  • Dieser Beitrag entstand im Erzählcafé München 72.
    Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Heidi Reiser.
    Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Olympischen Spiele in München wurden 2022 im Erzählcafé München 72 Erinnerungen an das Ereignis gesammelt. Aus diesen Erinnerungen entstanden die ersten Beiträge der Sammlung Online zum Mitmachen!