Fotografie: Die Fotografie während des Jugendstils

Die Bewegung des Jugendstils, zu deren deutschsprachigen Zentren München zählt, ist vor allem für ihre Rolle im Kunsthandwerk und in der Architektur bekannt. Doch auch Fotografien unterschiedlicher Materialien und Formate lassen sich auf Motiv-, Objekt- sowie Strukturebene in Verbindung zu der Bewegung bringen.

Fotografien dienen als Wissensspeicher, indem sie Gebäude, Interieurs und Ausstellungen dokumentieren. Ein Beispiel hierfür ist das Atelier Elvira in München, gestaltet von August Endell, das in seiner Gestaltung typische Jugendstilelemente aufweist. Insbesondere der Einfluss der an der Natur orientierten Ornamentwelt des Jugendstils ist auch an der Gestaltung von Rückseiten oder Fotoalben zu erkennen. Während die Porträtfotografien des Ateliers Elvira eher konventionellen Mustern folgten, zeigen andere Fotografien thematische Bezüge zum Jugendstil: durch die Darstellung von mythologischen Figuren und stimmungsvollen Landschaften oder das Aufgreifen außereuropäischer Einflüsse oder der Zeit. Zudem lassen sich strukturelle Parallelen feststellen, wenn auch für Fotograf*innen Ausstellungen um 1900 wichtige Ereignisse waren, die dem Streben nach einer künstlerischen Verwendung des Mediums Nachdruck verliehen. Heute als Piktorialismus bezeichnet, fällt es schwer, die weichgezeichneten Landschaften und verträumten Porträts als modern zu bezeichnen. Dennoch brach diese Herangehensweise mit zeitgenössischen Konventionen wie der Porträtfotografie und dem Glauben an mechanische Objektivität.

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