Japanische Reisefotografie im 19. Jahrhundert

Als sich Japan nach 1853 der westlichen Welt öffnete, waren es zunächst überwiegend Europäer, die das bis dahin weitgehend unbekannte Land fotografisch erforschten, um die Kultur mit Berufen, Bräuchen und Religionen, ihrer Natur und Architektur weltweit verfügbar zu machen. Durch Felice Beato, Raimund Freiherr Stillfried von Rathenitz und Adolfo Farsari entstand seit den 1860er Jahren eine wahre Flut von Japanbildern. Vorrangig in der Hafenstadt Yokohama, die zum Knotenpunkt für internationalen Handel und Reisende geworden war, produzierten und verkauften die Fotografen die oft inszenierten Studioaufnahmen, veredelt von japanischen Künstlern mit auf Wasserfarben basierenden Kolorierungen.

Kusakabe Kimbei lernte zu Beginn als Kolorist bei Stillfried und Beato, eröffnete dann sein eigenes Atelier, in dem es neben der Studioaufnahmen auch vermehrt Stadtansichten, Landschaften und beliebte Reiseziele zeigte. Aus einem umfangreichen Angebot von Fotografien stellten sich die Käufer ihr persönliches Souveniralbum zusammen, das je nach finanzieller Möglichkeit mit einem prächtigen Lackeinband und Intarsien versehen wurde. Durch diese stilisierten Aufnahmen wurde die europäische Vorstellung Japans nachhaltig geprägt. Die Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum verfügt über eine umfangreiche Sammlung japanischer Fotografien und ganzer Alben, die über die Sammlung/Stiftung Breitenbach und spätere Ankäufe und Schenkungen ans Haus kamen.

 

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