Konvolute der Sammlung Fotografie: Sammlung Breitenbach

Die Sammlung Fotografie stellt den größten Anteil aller Sammlungsobjekte des Münchner Stadtmuseums. Der Bestand von ca. drei Millionen Objekten reicht von den frühen Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert bis in die digitale Gegenwart; neben Fotografien sind ganze Bildarchive und Spezialsammlungen sowie fotohistorisches Equipment und seltene Fachpublikationen Teil der Sammlung. Die wichtigsten Konvolute – Konvolute sind Gruppen von kunst- oder kulturhistorischen Objekten, die thematisch oder chronologisch zusammengehören – werden hier mit vertiefenden Informationen und repräsentativer Objektauswahl vorgestellt.

Mehr zur Sammlung Fotografie auf der Website des Münchner Stadtmuseums

Angaben zum Konvolut
1979 konnte das Münchner Stadtmuseums die Privatsammlung des in München geborenen jüdischen Emigranten Josef Breitenbach (* 3. April 1896 in München † 7. Oktober 1984 in New York) erwerben. Die Sammlung umfasst diverse internationale Fotografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert und bildet den Grundstock der heutigen Sammlung Fotografie am Münchner Stadtmuseum. "Es ist gewiß nicht übertrieben zu sagen, daß mit der Sammlung Breitenbach ein Schatz der Fotografiegeschichte ins Licht der Öffentlichkeit rückt", so der ehemalige Leiter des Fotomuseums (heute: Sammlung Fotografie) Ditmar Albert anlässlich der Übernahme des Bestands.

Josef Breitenbach war selbst Fotograf und sammelte über vier Jahrzehnte Fotografien von seltener historisch-chronologischer Vollständigkeit, die er handschriftlich katalogisierte - Daguerreotypien, Ambrotypien, Ferrotypien, Stereokarten, carte de visite, Fotoalben, Silhouetten bis zu großformatigen Abzügen und gerahmten Bildern. Seine Sammelleidenschaft war privater Natur und diente der Erstellung eines Archivs von Unterrichtsmaterialien, die Breitenbach als Lehrer an diversen Fotoschulen (Black Mountain College, Cooper Union, New School of Social Reasearch) einsetzte.

In der Geschichte des Fotomuseums (heute: Sammlung Fotografie) stellt die Übernahme des Bestands eine doppelte Neuausrichtung dar. Bis in die 1970er Jahre bildeten Kameras, Optiken und technischen Geräte den Sammlungsschwerpunkt. Der Ankauf der  internationalen Breitenbach-Sammlung stellte die Weichen dann vom Apparat zum Bild und vom Lokalen zum Internationalen. In den Beständen sind namhafte, internationale Künstler*innen vertreten wie Berenice Abbott, Josef Albert, Felice Beato, Erwin Blumenfeld, Adolphe Braun, Julia Margaret Cameron, Robert Capa, Franz Hanfstaengl, Hill & Adamson, Lewis Hine, Lotte Jacobi, André Kertész, Dorothea Lange, Eadweard Muybridge, Giorgio Sommer, Edward Steichen, Alfred Stieglitz, Weegee.

Nach dem Ankauf 1979 kam es 1983 noch zu einer Stiftung Josef Breitenbach, die auch 50 eigene Arbeiten von Josef Breitenbach enthielt.

Insgesamt erweiterten sich die Bestände mit der Übernahme der Sammlung Josef Breitenbachs um 1960 Einzelblätter sowie über 100 Alben, 147 Daguerreotypien, 33 Ferrotypien, 162 Ambrotypien, 150 Miniatur- oder Unionskästchen, 3730 Carte de Visite, 710 Kabinettkarten, 1015 Stereokarten, 2200 Postkarten, 2200 Fotobildkarten, Pannotypien, Silhouetten und gerahmte Bilder, neben 10 Grafiken und 230 seltenen Handbüchern, Fotobänden und mit Originalfotografien versehen illustrierte Bücher aus dem 19. Jahrhundert.

Ausstellungsgeschichte des Bestands
Die im Album gezeigten Bilder orientieren sich an der Ausstellung Die Sammlung Josef Breitenbach im Münchner Stadtmuseum, die Breitenbach 1979 selbst mit kuratiert hatte. In den Folgejahren zeigte das Münchner Stadtmuseum immer wieder Bilder aus der Sammlung, so 1983 Aus der Sammlung Josef Breitenbach und Die Stiftung Josef Breitenbach. 1985 war die Sammlung Breitenbach Basis der Ausstellung Das Aktfoto, 1989 für Der Geraubte Schatten und 1993 Viktorianische Photographie 1840-1890.

Und 1996 schließlich parallel zu einer großen Retrospektive zum 100. Geburtstag Josef Breitenbach. Photographien in Zusammenarbeit mit der Staatl. Galerie Moritzburg, Halle Die Sammlung Josef Breitenbach. Zur Geschichte der Photographie.

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