Zeughaus: Historische Waffen

Das zu Zeiten Kaiser Maximilians I. um 1500 errichtete Korn- und Büchsenhaus der Stadt beherbergt heute noch, im Kontext der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung des Münchner Stadtmuseums, einen Bestand historischer Waffen.

Mit dem im Zeughaus eingelagerten Kriegsgerät erfüllte die Stadt München ihre Aufgebotsverpflichtungen gegenüber dem bayerischen Landesherrn. Während wohlhabende Patrizierfamilien über eine persönliche Waffenausrüstung verfügten, bezogen die einfachen Mannschaften ihr Wehrzeug aus diesem Bestand.

Erste Beschreibungen einer Präsentation dieser militärisch längst überholten Gegenstände, darunter auch "Curiosa" wie einem Schlossblech mit Münchner Kindl und Meisterstücken wie dem Guttmannschen Rad, finden sich bereits im 18. Jahrhundert. Öffentlich zugänglich war die "Gründungssammlung" des Museums spätestens ab dem frühen 19. Jahrhundert.

Der gesamte Bestand des Zeughauses wurde seit 1855 im Sinne eines historischen Waffenmuseums präsentiert. Die treibende Kraft war der damalige Zeugwart Kaspar Braun (1807–1877), der als Herausgeber und Zeichner der satirischen Zeitschrift "Fliegende Blätter" bekannt wurde. Schon vor der Gründung des Stadtmuseums gestaltete er das Zeughaus zu einem Ort, an dem die städtischen Waffen als "letzte ehrwürdige Überreste der Münchener Bürgerschaft" zu besichtigen waren.

Was seit dem 15. Jahrhundert, durch Verbrauch reduziert, in Kriegsbedrängnis aufgestockt, in den Räumlichkeiten des Museumsareals überliefert worden ist, darf heute als der nach Wien (Bürgerliches Zeughaus) und Graz (Steiermärkisches Zeughaus) größte erhaltene Zeughausbestand bürgerlicher Schutz- und Trutzwaffen bezeichnet werden.

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