Titel / Kurzbeschreibung
Bett mit Schwarzlotmalerei
Datierung
um 1815
Objektart
Bett
Material
Kirschbaum furniert, teilweise schwarz gebeizt, Kiefer (Blindholz)
Maße
100 cm x 107 cm x 230 cm
Signatur / Beschriftung
Tattenbach (mehrfach mit blauem Stift); 43 (schwarzer zusammengesetzter Schablonenstempel)
Ausgestellt
nein
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
M-35/2242
Zugang
Schenkung 1935
Werktext
Das Bettgestell mit umlaufend glatter Sockelleiste ruht auf Kugelfüßen. Die gleichhohen Wangen sind nach außen geschweift, um den Betthimmel offen zu halten. Das durchlaufende Furnierbild ist vertikal geführt. Front und Wangen tragen ornamentale und figürliche Schwarzlotmalereien, die in querliegende Rauten eingeschrieben sind: auf der Vorderseite der 'Flussgott Nil' und 'Abundantia', in der Mitte eine Rosette mit Palmettenansätzen; auf den Wangen je zwei Rauten, unten mit Lorbeerkranz, oben mit Groteskenmotiv. Der Möbeltyp, für Madame Récamier 1798 in aufwendiger Form entwickelt, wurde seiner Ähnlichkeit mit einem Boot wegen 'lit bateau' genannt und war die verbreitetste Bettenform während des Klassizismus. In Münchner Residenzinventaren heißt der gängige Typ entsprechend 'Schiffbettstatt'. Wie die Aufschriften der Innenseiten vermuten lassen, stand das Bett im Zimmer einer Gräfin Tattenbach, die als Hofdame in einem Wittelsbachischen Schloß wohnte. Das Bett ist bereits in älterer Zeit durch Anstückung der Seitenbretter um etwa zehn Zentimeter verlängert worden.

[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 163]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
Zitiervorschlag / Permalink
Bett mit Schwarzlotmalerei, um 1815, Kirschbaum furniert, teilweise schwarz gebeizt, Kiefer (Blindholz), 100 cm x 107 cm x 230 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/liste/contrib-detail/bett-mit-schwarzlotmalerei-10000240