Titel / Kurzbeschreibung
Bücherregal aus der Bibliothek Henry von Heiselers, München
Datierung
Objektart
Regal
Material
Rüster
Maße
179 cm x 120 cm x 30 cm
Signatur / Beschriftung
Mit blauer Kreide: Nr. 2 (Regal), Nr. 3 (Aufsatzbrett)
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
M-75/1
Zugang
Ankauf 1975
Werktext
August Endell trieb die floralen Ornamenttheorien Obrists voran und ging zugleich aber den Weg in die Abstraktion: „Selbstverständlich lassen sich Anklänge an Naturgebilde bei dem Formenreichtum der Natur nicht vermeiden; niemals aber war Naturwiedergabe des Ziel, sondern einzig charakteristische Wirkung hin ersonnene Formen.“
Endell propagierte eine „Kunst mit Formen, die nichts bedeuten und nichts darstellen und an nichts erinnern.“ Es wäre gleichwohl falsch, diese demonstrative Sinnverweigerung als Selbstzweck zu erstehen. Mit seinen frei assoziierbaren Formen verband er die Absicht, „unsere Seele so tief, so stark zu erregen, wie es nur immer die Musik mit Tönen vermag.“
Der aus Berlin stammende Endell hatte München schon 1901 wieder verlassen. Seine Gestaltungsprinzipien bleiben in dem für die Bibliothek des Dichters Henry von Heiseler entworfenen Regal nachvollziehbar. Der geschnitzte Aufsatz zeigt ornamentale Gebilde, die an Wurzeln, Schwämme oder Wolken erinnern.

[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 191]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
Zitiervorschlag / Permalink
August Endell, Wenzel Till, Bücherregal aus der Bibliothek Henry von Heiselers, München, 1899, Rüster, 179 cm x 120 cm x 30 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
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