Titel / Kurzbeschreibung
Büste des Bürgermeisters der Stadt München Kaspar Joseph von Steinsdorf
Datierung
1858
Objektart
Büste
Material
Gips
Maße
69 cm
x 55 cm
x 31 cm
Personen / Institutionen
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
K-53/48
Zugang
keine Angabe
1953
Werktext
Der in Amberg geborene Kaspar Joseph von Steinsdorf (1797-1879) war Jurist und Sekretär im königlich bayerischen Innenministerium, bevor er 1837 zum Zweiten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt München gewählt wurde. Steinsdorf verlieh dem Amt des Münchner Bürgermeisters ein unabhängiges Profil, weil er in der Konfrontation mit staatlichen Repräsentaten im besonderen Maß zur Wahrung städtischer Interessen befähigt war.
Zur Bewährungsprobe kam es im Revolutionsjahr 1848, als König Ludwig I. von Bayern den Ungehorsam seiner Untertanen mit der Schließung der Universität bestrafte. In seiner moderaten Art vermochte Steinsdorf auf der einen Seite die Wut der aufgebrachten Münchner zu beschwichtigen und in kontrollierte Bahnen zu lenken. Auf der anderen Seite verschaffte er sich als Anführer einer städtischen Deputation Zugang zur Residenz und trat den cholerischen Anfällen eines stetig mit dem Säbel rasselnden Monarchen unbeirrt entgegen. Steinsdorf bewährte sich als ein hartnäckiger Verhandlungspartner, der die Contenance auch dann nicht verlor, als er vom König abgefertigt wurde, um schließlich doch noch ans Ziel zu kommen. In einer bewegenden Denkschrift hat er den „Antheil des Magistrats an der Ereignissen des 10. und 11. Februar 1848“ festgehalten.
Auf der Portätbüste ist Steinsdorf neben einigen Orden auch mit der Amtskette des Bürgermeisters dekoriert, einer Insignie, die erstmals 1818 in München verliehen worden war. Außerdem wurde Steinsdorf mit der „Bürgerkrone“ ausgezeichnet, die eine neuartige und besondere Ehrung für städtische Verdienste darstellte. Steinsdorf wurde 1854 zum Ersten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt München gewählt und hatte dieses Amt bis 1870 inne.
[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 132]
Zur Bewährungsprobe kam es im Revolutionsjahr 1848, als König Ludwig I. von Bayern den Ungehorsam seiner Untertanen mit der Schließung der Universität bestrafte. In seiner moderaten Art vermochte Steinsdorf auf der einen Seite die Wut der aufgebrachten Münchner zu beschwichtigen und in kontrollierte Bahnen zu lenken. Auf der anderen Seite verschaffte er sich als Anführer einer städtischen Deputation Zugang zur Residenz und trat den cholerischen Anfällen eines stetig mit dem Säbel rasselnden Monarchen unbeirrt entgegen. Steinsdorf bewährte sich als ein hartnäckiger Verhandlungspartner, der die Contenance auch dann nicht verlor, als er vom König abgefertigt wurde, um schließlich doch noch ans Ziel zu kommen. In einer bewegenden Denkschrift hat er den „Antheil des Magistrats an der Ereignissen des 10. und 11. Februar 1848“ festgehalten.
Auf der Portätbüste ist Steinsdorf neben einigen Orden auch mit der Amtskette des Bürgermeisters dekoriert, einer Insignie, die erstmals 1818 in München verliehen worden war. Außerdem wurde Steinsdorf mit der „Bürgerkrone“ ausgezeichnet, die eine neuartige und besondere Ehrung für städtische Verdienste darstellte. Steinsdorf wurde 1854 zum Ersten rechtskundigen Bürgermeister der Stadt München gewählt und hatte dieses Amt bis 1870 inne.
[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 132]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
