Die Kommoden (M-35/2238 und M-35/2239) stammen aus Schloss Johannnisburg in Aschaffenburg. Wie Eintragungen im Aschaffenburger Inventar von 1865-66 (SV 279) belegen, gab es zu jeder der Kommoden ursprünglich ein Gegenstück. Sie wurden nach Ausweis der älteren Inventare im Jahr 1816, als Kronprinz Ludwig mit seiner Familie das Schloss bezog, vom königlichen Hofkommissariat zusammen mit zwei weiteren Kommodenpaaren aus Kirschbaumholz zur Ergänzung der älteren Ausstattung erworben (SV 269, Inventar v. 1818). Die besondere Eigenart dieser Möbel liegt in dem schräg angeschnittenen Hirnholzfurnier, das zu stehenden Ovalen und auf einer der Kommoden zu Schmetterlingsformen geordnet ist. Dass hier bewusst Figuren im Furnierbild geschaffen wurden, beweisen die Schlüssellochumrandungen in Schmetterlingsform. Die in Form und Konstruktion gleichen Möbel unterscheiden sich in der Anordnung des Furnierbildes und in der Form der Schmetterlingsintarsien um die Schlüssellöcher.

[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 122]