Rautenschild (geprägt), 213 (geritzt)
Dargestellt ist eine typische Münchner Bürgersfrau in fortgeschrittenem Alter. Während dem Einkauf, den sie in einem gefüllten Weidenkorb am linken Arm trägt, macht sie auf dem Viktualienmarkt eine kleine Pause und nimmt eine Prise Schnupftabak, um anschließend die Besorgungen fortzusetzen und dabei mit den Marktleuten Klatsch und Tratsch auszutauschen, was ihr auch die mundartliche bayerische Bezeichnung 'Ratschkatl' einbrachte. Das Marktgeschehen war im 19. Jahrhundert unverzichtbarer Bestandteil zwischenmenschlicher Kommunikation.
[Ausst.-Kat. Die anständige Lust. Von Esskultur und Tafelsitten, hrsg. von Ulrike Zischka, Hans Ottomeyer und Susanne Bäumler, München 1993, S. Nr. 25.1.17]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst