Die vergoldeten Bronzegüsse sind unterschiedlicher Herkunft und wohl nicht alle ursprünglich zugehörig. Die Kapitelle und die musizierenden Knaben zeigen deutliche Spuren einer galvanischen Vergoldung und sind wohl spätere Nachgüsse, bei denen die Ziselierungsmerkmale im Gussprozess nachgeformt worden sind. Dasselbe gilt für das Medusenhaupt, unter dem von einem älteren Beschlag herrührende Nagellöcher zu erkennen sind. Wiener Bronzen des frühen 19. Jahrhunderts sind hingegen die Beschläge mit dem Pfeile schmiedenden und dem Pfeile schleifenden Amor. Zum ursprünglichen Bestand des Möbels dürften allein die Basen der Säulen aus poliertem Messing gehören.
Die klar gegliederte, architektonische Auffassung mit Sockelplatte, Basis, Säulenschaft, Kapitell, Abakus und Metopenfries lässt einen Architektenentwurf vermuten.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 174]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst