Titel / Kurzbeschreibung
24 Löffel aus dem Silberschatz der Stadt München
Datierung
Um 1579
Objektart
Löffel
Material
Silber, teilweise vergoldet, gegossen, getrieben, graviert, punziert
Maße
15,8 cm
Signatur / Beschriftung
Meistermarke Georg Zeggin (R³ 3479), Münchner Beschau (Mönchskopf) und Jahreszahl 1579
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
K-XIa/4
Zugang
Altbestand
Werktext
Am Ratssilber einer Stadt ist die Bedeutung abzulesen, die der kommunalen Repräsentation beigemessen wurde. Für München haben sich zwei Serien von silberbeschlagenen und teilweise vergoldeten Löffeln erhalten, die „man auf der Kammer“ gebraucht hatte. Die jeweilige Stückzahl verweist auf die beiden Ratsgremien. Sie zählten in der Regel zwölf Mitglieder im Inneren Rat und 24 Mitglieder im Äußeren Rat. Die servierten Speisen wurden in mundgerechte Stücke vorgeschnitten und den damaligen Tischsitten gemäß mit Löffeln gegessen oder gleich aus der Hand. Der Gebrauch von Gabeln war vor dem 17. Jahrhundert nicht bekannt.
Neben den Silberlöffeln, die „aus allerlei verbotener Münu gemacht worden“ waren, also aus Falschgeld, sind zwei spätgotische Becher und vier in Augsburg hergestellte „Salzfassel“ überliefert. In einem Verzeichnis aus dem Jahr 1584 werden außerdem Pokale, Becher und Trinkgeschirr sowie ein Dolch genannt.
War schon der Münchner Silberschatz der Vergangenheit insgesamt überschaubar und in keiner Weise mit Städten wie etwa Lüneburg zu vergleichen, so bleibt es erstaunlich, dass sich die Stadt auch im kommunalen Selbstbewusstsein des 19. Jahrhunderts kein monumentales Prunksilber leistete.
[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 49]
Neben den Silberlöffeln, die „aus allerlei verbotener Münu gemacht worden“ waren, also aus Falschgeld, sind zwei spätgotische Becher und vier in Augsburg hergestellte „Salzfassel“ überliefert. In einem Verzeichnis aus dem Jahr 1584 werden außerdem Pokale, Becher und Trinkgeschirr sowie ein Dolch genannt.
War schon der Münchner Silberschatz der Vergangenheit insgesamt überschaubar und in keiner Weise mit Städten wie etwa Lüneburg zu vergleichen, so bleibt es erstaunlich, dass sich die Stadt auch im kommunalen Selbstbewusstsein des 19. Jahrhunderts kein monumentales Prunksilber leistete.
[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 49]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
