Aus Anlass des 50jährigen Regierungsjubiläums von Großherzog Friedrich I. veranstaltete im Jahre 1902 die Stadt Karlsruhe zusammen mit dem badischen Staat eine große internationale Kunstausstellung, auf der Hermann Billing mit einem "Herren-Arbeitszimmer" vertreten war. Neben dem Armlehnstuhl, einem Bücherregal (Inventar-Nr. M-66/3456) und einem Tisch (Inventar-Nr. M-66/3451), die heute zum Bestand des Münchner Stadtmuseums zählen, gehörten zwei Bücherschränke, ein "Nippes-Schrank", ein weiteres Schränkchen, ein Schreibtisch und Stühle zur Ausstattung. Eine Beschreibung des Raumes lässt sich in der Zeitschrift "Deutsche Kunst und Dekoration" (1902/03) finden. Im Gegensatz zur "Deutschen Stube" (vgl. Inventar-Nrn. M-66/3449.1-2, M-66/3452, M-66/3453.1-2) verzichtete Billing jetzt völlig auf eine farbige Bemalung. Dadurch kam die Eigenfabigkeit des dunkel gebeizten Eichenholzes und des ungefärbten Leders zur Geltung.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Michaela Rammert-Götz: Jugendstilmöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1988, S. 124]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst