Titel / Kurzbeschreibung
"Die Sudanesen – Frauenraub" (Originaltitel)
Datierung
um 1908
Objektart
Plakat
Material
Farblithografie
Maße
71,5 cm
x 95,5 cm
Signatur / Beschriftung
u. l.: "LITH. ADOLPH FRIEDLÄNDER HAMBURG"; "4791"
Personen / Institutionen
Ausgestellt
nein
Sammlung
Puppentheater / Schaustellerei
Inventarnummer
PS-86/264
Zugang
Ankauf
1986
Werktext
Friedländer Nr. 4791; historische Bezeichnung: "Völkerschau".
Dargestellt ist wohl eine Schaustellung Carl Marquardts. Wahrscheinlich handelt es sich um das "Sudanesendorf" 1909 in Berlin. Carl Marquardt war bis etwa 1896 Polizeichef auf Apia / Samoa und veranstaltete später verschiedene Völkerausstellungen, auch in Zusammenarbeit mit Carl Gabriel. Dieses Plakat zeigt eine stereotypisierende und diffamierende Darstellung des "Fremden". Damit bedient es die in jener Zeit durch Kolonialismus und Imperialismus gesteigerte Lust am Exotischen. Derartige Plakatmotive sind geprägt von der Herrschaftsgeschichte des "weißen" Europas und spiegeln die damalige Perspektive auf den afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Kontinent eindringlich wider. In den sogenannten "Völkerschauen" wurden Gruppen von Personen aus den europäischen Kolonien unter dem Deckmantel eines "ethnologischen" Interesses "ausgestellt", um ihre scheinbare Lebensweisen in Zoologischen Gärten, im Zirkus, auf Jahrmärkten, Kolonial- und Weltausstellungen sowie Volksfesten zu präsentieren. In der heutigen Museumsarbeit sind solche Sammlungsobjekte Gegenstand einer intensiven Auseinandersetzung im Rahmen der Postkolonialismus-Debatte. Die Präsentation dieser Objekte soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Erforschung und den kritischen Umgang mit diesen Museumsbeständen zu ermöglichen.
Dargestellt ist wohl eine Schaustellung Carl Marquardts. Wahrscheinlich handelt es sich um das "Sudanesendorf" 1909 in Berlin. Carl Marquardt war bis etwa 1896 Polizeichef auf Apia / Samoa und veranstaltete später verschiedene Völkerausstellungen, auch in Zusammenarbeit mit Carl Gabriel. Dieses Plakat zeigt eine stereotypisierende und diffamierende Darstellung des "Fremden". Damit bedient es die in jener Zeit durch Kolonialismus und Imperialismus gesteigerte Lust am Exotischen. Derartige Plakatmotive sind geprägt von der Herrschaftsgeschichte des "weißen" Europas und spiegeln die damalige Perspektive auf den afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Kontinent eindringlich wider. In den sogenannten "Völkerschauen" wurden Gruppen von Personen aus den europäischen Kolonien unter dem Deckmantel eines "ethnologischen" Interesses "ausgestellt", um ihre scheinbare Lebensweisen in Zoologischen Gärten, im Zirkus, auf Jahrmärkten, Kolonial- und Weltausstellungen sowie Volksfesten zu präsentieren. In der heutigen Museumsarbeit sind solche Sammlungsobjekte Gegenstand einer intensiven Auseinandersetzung im Rahmen der Postkolonialismus-Debatte. Die Präsentation dieser Objekte soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Erforschung und den kritischen Umgang mit diesen Museumsbeständen zu ermöglichen.
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei
