Puppentheater / Schaustellerei
Schenkung Karin Öchsler, Stuttgart
Diese Figur ist der erste Kasper der "Hohnsteiner Puppenspiele".
Die 1921 gegründete Gruppe (bis 1928 Hartensteiner) war eines der bekanntesten Puppentheater der 1930er-1970er Jahre. 1921 spielte ihr Gründer, der Kaufmann Max Jacob (1888-1967), erstmals vor Freunden aus der Wandervogel-Bewegung.
In den Folgejahren baute die Gruppe mit Lehrgängen, dem Verkauf von Figuren, später auch Radiospielen und Filmen ihre Bekanntheit auf. In der NS-Zeit galt die Gruppe als Vorzeigebühne, in der Nachkriegszeit war ihr Erfolg ungebrochen. Auch als Max Jacob sich bereits vom Spiel zurückgezogen hatte, waren noch bis in die 1970er Jahre „Hohnsteiner“ Spielgruppen in Deutschland unterwegs.
Für den ersten Kasper entfernte Jacobs Mitarbeiterin Elisabeth Grünwaldt Farbfassung und Mütze vom Kopf einer Spielzeughandpuppe und schuf die neue Bemalung und das Kostüm der Figur. Sie war Vorbild für den durch den Schnitzer Theo Eggink erarbeiteten typischen Hohnsteiner Kasper.
Das Münchner Stadtmuseum besitzt den Bühnennachlass von Max Jacob.
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei