Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
Foto: Münchner Stadtmuseum, Gunther Adler
Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
Foto: Münchner Stadtmuseum, Gunther Adler
Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609
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Titel / Kurzbeschreibung
Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein
Datierung
1609
Objektart
Reliquie
Material
Silber, getrieben, ziseliert, graviert und vergoldet
Maße
18,5 cm
Signatur / Beschriftung
Münchner Beschaumarke wohl R³ 3440, Meistermarke Abraham Zeggin R³ 3489
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
K-28/1662
Zugang
Schenkung 1928
Werktext
Der Legende nach machte ein Rompilger namen Konrad Nantwein im Jahr 1288 Station in Wolfratshausen. Um sich das Vermögen des für einen Edelmann gehaltenen Pilgers anzueignen, tat sich der herzogliche Dorfrichter mit der Schankwirtin vom „Feurigen Lindwurm“ zusammen. Nantwein wurde der Unzucht mit dem Sohn der Wirtin bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auf dem Richtplatz erblindete das Pferd des habgierigen Richters, doch kehrte das Augenlicht zuürck, als ihm die Gebeine des Verbrannten vorgehalten wurden. Das Komplott wurde aufgedeckt und der eigentliche Verbrecher vom scheuenden Pferd zu Tode geschleift. Die böse Wirtin geht seither als Gespenst in Wolfratshausen um.
Die schaurige Geschichte hat einen historisch ernstzunehmenden Kern. Für die Nantweinkirche in Wolfratshausen war schon im Jahr 1297 ein Ablassbrief ausgestellt worden. Sie wurde Zentrum einer rasch aufblühenden Wallfahrt, und zur Linderung von Augenleiden aufgesucht. In seinen „Annales ducum Boiariae“ von 1521 beschäftigte sich auch der bayerische Historiker Aventin mit dem ungerechtfertigten Vorwurf der Päderastie. Beim gläubigen Volk stand die Unschuld des Märtyrers von jeher außer Zweifel.
Im Jahr 1609 enstand eine in Silber gearbeitete Fassung für die Hirnschale des seligen Nantwein. Sie wurde vom Schäftlarner Abt Leonhadt Klotz bei dem Münchner Golschmied Abraham Zeggin in Auftrag gegeben. Bis zur Zeit der Säkularisation sind mehrfach Hostienspeisungen aus diesem Reliquiar erwähnt. Als Schenkung des jüdischen Kunsthändlers Siegfried Drey gelangte die auf dem Kunstmarkt in New York angebotene Hirnschale 1929 ins Münchner Stadtmuseum.
Der Legende nach machte ein Rompilger namen Konrad Nantwein im Jahr 1288 Station in Wolfratshausen. Um sich das Vermögen des für einen Edelmann gehaltenen Pilgers anzueignen, tat sich der herzogliche Dorfrichter mit der Schankwirtin vom „Feurigen Lindwurm“ zusammen. Nantwein wurde der Unzucht mit dem Sohn der Wirtin bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auf dem Richtplatz erblindete das Pferd des habgierigen Richters, doch kehrte das Augenlicht zuürck, als ihm die Gebeine des Verbrannten vorgehalten wurden. Das Komplott wurde aufgedeckt und der eigentliche Verbrecher vom scheuenden Pferd zu Tode geschleift. Die böse Wirtin geht seither als Gespenst in Wolfratshausen um.
Die schaurige Geschichte hat einen historisch ernstzunehmenden Kern. Für die Nantweinkirche in Wolfratshausen war schon im Jahr 1297 ein Ablassbrief ausgestellt worden. Sie wurde Zentrum einer rasch aufblühenden Wallfahrt, und zur Linderung von Augenleiden aufgesucht. In seinen „Annales ducum Boiariae“ von 1521 beschäftigte sich auch der bayerische Historiker Aventin mit dem ungerechtfertigten Vorwurf der Päderastie. Beim gläubigen Volk stand die Unschuld des Märtyrers von jeher außer Zweifel.
Im Jahr 1609 enstand eine in Silber gearbeitete Fassung für die Hirnschale des seligen Nantwein. Sie wurde vom Schäftlarner Abt Leonhadt Klotz bei dem Münchner Golschmied Abraham Zeggin in Auftrag gegeben. Bis zur Zeit der Säkularisation sind mehrfach Hostienspeisungen aus diesem Reliquiar erwähnt. Als Schenkung des jüdischen Kunsthändlers Siegfried Drey gelangte die auf dem Kunstmarkt in New York angebotene Hirnschale 1929 ins Münchner Stadtmuseum.

[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 60]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
Zitiervorschlag / Permalink
Abraham Zeggin, Kelchreliquiar mit der Hirnschale des seligen Nantwein, 1609, Silber, getrieben, ziseliert, graviert und vergoldet, 18,5 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/objekt/kelchreliquiar-mit-der-hirnschale-des-seligen-nantwein-10162263