Obrist München Karl Theodor 48 (mit blauer Kreide)
Die Kommode war früher um etwa 14,5 Zentimeter tiefer. Die Umarbeitung lässt sich an den Schnittstellen der Furniere auf den Seiten und der jetzigen Asymmetrie der gespiegelten Füllungsfelder errechnen. Die Kommmode war zuvor im Besitz des Künstlers Hermann Obrist (1862 Kilchberg b. Zürich - 1927 München). Ihre Merkmale sprechen für eine Provenienz aus der Westschweiz. Machart und Stil des relativ schlichten Möbels erinnern an die aufwendigeren Arbeiten des Berner Ebenisten Johann Christoph Hopfgärtner (1758 - 1843), der hier stilprägend war und gleichermaßen intarsierte Kanneluren, Fadenrahmungen und andere intarsierte frühklassizistische Ornamente in glatte Flächen aus einheimischen Hölzern einband.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 120]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst