Stehpulte waren die üblichen Kontor- und Schreibmöbel der Biedermeierzeit, die ausschließlich von Männern gebraucht wurden. Die Schreibarbeit im Stehen sollte Haltungsschäden vorbeugen und wurde auch noch aus weiteren Gründen ärztlich empfohlen. Im Widerspruch zur reichen Bildüberlieferung sind erhaltene Stehpulte aus dem frühen 19. Jahrhundert relativ selten.
Der unten rechteckige Korpus hat zwei Schubladen, darüber eine abgeschrägte Schreibplatte und eine flache, tiefe Ablage. Innen sind links und rechts zwei offene Fächer und vier kleine Schubladen.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 115]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst