Die stark verjüngten Beine schwingen weit nach vorne und hinten aus. Die hinteren sind als Holme der nach hinten gebogenen Lehne hochgeführt und durch zwei profilierte Stäbe und ein Rückenbrett mit querliegender Raute verbunden. Die untere Abschlussleiste der Zarge war ehemals um die vorderen Beine herumgeführt. Die hier aufgesetzten Profilstücke sind jedoch verloren gegangen. Der Stuhl hat noch Charakteristika aus dem additiven Stil des Frühklassizismus, dem 'goût grec', so die tiefergelegten Felder auf Zarge und Lehnenrahmen, die Herausbildung von Eckklötzchen und das geometrische Lehnenornament.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 147]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst