Zwischen den nur leicht verjüngten und wenig ausgestellten Beinen verläuft die glatte Zarge. Die hinteren Beine schwingen, als Lehnenholme verlängert, über einem Knick nach oben. Zwischen dem hoch ansetzenden Quersteg und dem seitlich vorkragenden, gebogenen und zur Mitte hochgezogenen Rückenbrett ist ein geschwärztes 3-Feder-Motiv mit drei aufgesetzten gedrückten Messingrosetten eingestellt. Die Kanten des Rückenbrettes sind geschwärzt. Die Messingbeschläge wurden nachträglich aufgebracht, um die Möbel zu bereichern und durch gemeinsame Ornamente als einheitliche Garnitur zu interpretieren. Die Beschläge in Girlandenform hat man später von der Zarge der Stühle wieder entfernt, wohl weil sie Beschädigungen an der Kleidung der Benützer verursachten.
Der Stuhl bildet zusammen mit drei weiteren (Inventar-Nrn. M-48/89.3 - M-48/89.5) und einer Polsterbank (Inventar-Nr. M-48/89.1) eine Sitzgarnitur.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Eva Langenstein: Zopf- und Biedermeiermöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1991, S. 153]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst