u. r.: "LITH. ADOLPH FRIEDLÄNDER HAMBURG", "2192"
Puppentheater / Schaustellerei
Friedländer Nr. 2192; Casimir Pisjak, auch Pisjakoff (1872-1919) war mit 2,41 m Körpergröße einer der größten Männer seiner Zeit. Hier ist der Großwüchsige in russischer Tracht vor der Silhouette Moskaus mit zwei kleineren Männern dargestellt; historische Bezeichnungen: "Riese", "Abnormitäten". Dieses Plakat zeigt eine stereotypisierende und diffamierende Darstellung des "Anderen". Damit bedient es die in jener Zeit durch Kolonialismus und Imperialismus gesteigerte Lust am Exotischen und "Außergewöhnlichen". Zu den beliebten Attraktionen gehörten auch die "Abnormitätenschauen" oder "Freakshows", die körperliche Abweichungen von der Norm als das "Andere" oder "Fremde" in Szene setzten. In der heutigen Museumsarbeit sind solche Sammlungsobjekte Gegenstand einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Ausgrenzung und Inklusion. Die Präsentation dieser Objekte soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Erforschung und den kritischen Umgang mit diesen Museumsbeständen zu ermöglichen.
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei