Friedländer Nr. 357; Kleinwüchsiges Paar auf dem Arm von Mann, umgeben von Musikdarbietungen, Hundedressuren, Hochradakrobatik, Kraftathleten und großer übergewichtiger Frau; historische Bezeichnungen: "Liliputaner", "Zwerge", "Koloss", "Abnormitäten". Dieses Plakat zeigt eine stereotypisierende und diffamierende Darstellung des "Anderen". Damit bedient es die in jener Zeit durch Kolonialismus und Imperialismus gesteigerte Lust am Exotischen und "Außergewöhnlichen". Zu den beliebten Attraktionen gehörten auch die "Abnormitätenschauen" oder "Freakshows", die körperliche Abweichungen von der Norm als das "Andere" oder "Fremde" in Szene setzten. In der heutigen Museumsarbeit sind solche Sammlungsobjekte Gegenstand einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Ausgrenzung und Inklusion. Die Präsentation dieser Objekte soll dazu beitragen, die wissenschaftliche Erforschung und den kritischen Umgang mit diesen Museumsbeständen zu ermöglichen.
Fa. Lith. Adolph Friedländer, "The smallest Artists of the world" (Originaltitel), um 1892, Farblithografie, 118 cm
x 84 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei
https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/objekt/the-smallest-artists-of-the-world-originaltitel-10177804