Titel / Kurzbeschreibung
Phidias
Datierung
1821
Objektart
Plastik
Material
Bronze
Maße
78,5 cm x 32,5 cm x 21 cm
Personen / Institutionen
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
K-32/507
Zugang
Ankauf 1933
Werktext
Der Bildhauer Phidias (ca. 485-425 v. Chr.) war einer der bedeutensten Künstler des Altertums. Seine ungebrochene Wertschätzung manifestierte sich nicht zuletzt in einem Standbild, das an der Fassade der Münchner Glyptothek aufgestellt wurde. König Ludwig I. Von Bayern hatte dieses einzigartige Museum 1830 für seine zeitlebens zusammengetragene Sammlung antiker Skulpturen eröffnet. Für die zum Königsplatz orientierte Nischenfigur des Phidias entwarf Johann Nepomuk Haller (1792-1826) ein erstes Modell in Rom. Es kam zwar nicht zur Ausführung, wurde aber durch eine Bronzestatuette bekannt, die der Münchner Bildhauer Johann Baptist Stiglmaier 1821 in Neapel goß. Sie zeigt Phidias in der Pose des Denkers. Der Künstler sinniert über der Kultstatue des Zeus von Olympia, seinem monumentalen Hauptwerk, das zu den Sieben Weltwundern zählte.
Der zu solchem Ruhm gelangte Bildhauer diente den Münchner Künstlern als romantische Identifikationsfigur. Der Vergleich war aber auch auf den altgriechischen Herrscher Perikles zu beziehen, für den Phidias seine Werke geschaffen hatte. So wie Perikles das antike Athen in ein vermeintlich „Goldenes Zeitalter“ geführt hatte, so wollte der König von Bayern als ein „Perikles der Jetzt-Zeit“ ins Bewusstsein seiner Untertanen treten, wie Leo von Klenze formulierte.

[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 113]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
Zitiervorschlag / Permalink
Johann Nepomuk Haller, Phidias, 1821, Bronze, 78,5 cm x 32,5 cm x 21 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/objekt/phidias-10003855