Name
Georg Neuner
Lebensdaten
1904–1962
GND-Nr.
Biografie
Georg Neuner wurde 1904 in München als Sohn eines Süßwarenfabrikanten geboren. Neben musikalischen Neigungen interessierte sich Georg Neuner besonders für das Gebiet der Völkerkunde. Nach einem Praktikum im Völkerkundemuseum sammelte er zunächst immer mehr auf diesem Gebiet, um sich auf den Rat von Gelehrten hin Anfang der 30er Jahre immer mehr auf die außereuropäischen Musikinstrumente zu beschränken. Hierbei dürfte er besonders durch die Arbeit des Altmeisters der deutschen Instrumentenkunde Curt Sachs beeinflusst worden sein, dessen Buch "Geist und Werden der Musikinstrumente" 1929 erschien.
Georg Neuner, der sich aufgrund des Familienvermögens das Leben eines Privatgelehrten leisten konnte, sammelte deshalb auch ganz konsequent außereuropäische Musikinstrumente und pflegte zu diesem Zweck Kontakte zu Expeditionen, die ihm Musikinstrumente besonders aus Schwarzafrika mitbrachten. Schon in den dreißiger Jahren fasste Georg Neuner den umfassenden Plan eines "Forschungsinstituts für vergleichende Musikwissenschaft", das nicht nur praktisch alle Geräte, die jeweils zur Ton- und Klangerzeugung gebaut wurden, enthalten sollte, sondern auch ein "Phonogramm-Archiv", eine Bildkartei und eine Spezialbibliothek. Bereits 1937 schrieb der spätere Leiter des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum Marian Schwabik in der "Münchner Illustrierten Presse" über die Sammlung Georg Neuners unter der Überschrift "1.000 Instrumente an der Wand", die sich zu diesem Zeitpunkt in der Atelierwohnung in der Mannhardtstraße befand. Neuner verstand es, einen großen Freundeskreis um sich zu versammeln. Im sogenannten "Neunerklub" trafen sich Rechtsanwälte, Baumeister, Studenten, Schriftsteller, Journalisten, Wissenschaftler, Kunsthändler und Sammler, wie Schwabik sich erinnert, der dem Kreis angehörte. Er schildert Georg Neuner als überaus bescheidenen und sparsamen Menschen, der jeden Pfennig in seine Sammlung steckte. Der weitgesteckte Plan eines "Universellen Klangmuseums" ließ sich auf Dauer nicht von einem Privatmann allein verwirklichen.

Weitere Werke (6):