Ausstellung: Ready to go! Schuhe bewegen
Charakteristisch für die Mode in der Barockzeit waren Schuhe mit bis zu 20 cm Absatz – auch für den Mann. In der Zeit des Klassizismus wiederum spiegelte die schlichte Eleganz des Schuhwerks nicht die Standesunterschiede, sondern die klassischen Ideale der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – wider. Im 20. Jahrhundert zeichnete sich ein durchwachsenes Bild ab: In der Kriegs- und Nachkriegszeit war bei der Schuhherstellung Einfallsreichtum gefragt, da es an allerlei Materialien mangelte. In den wirtschaftlich starken 50er Jahren stand beim Damenschuh mit seiner engen Schuhspitze und dem hohen Pfennigabsatz nicht die Bequemlichkeit im Vordergrund: der neugewonnen Wohlstand sollte repräsentiert werden. Darauf folgten in den 70er Jahren hohe, dicke und knallbunte Plateau-Schuhe, die von der Jugend vor allem als Protest gegen das konservative Establishment getragen wurden.
Heute wird der Schuh vom/der Träger*/in neu interpretiert. Denn es ist egal, ob man Highheels, Gesundheitssandalen, Turnschuhe oder Cowboy-Boots zur Abendgarderobe kombiniert – alles ist erlaubt.