Ein anderes München – Die Landeshauptstadt in der zeitgenössischen Fotografie

„Alles ist interessant“, schrieb der Fotograf Hanns Otte, „und nicht wenig davon schön.“ Mit seiner Serie „Traumwelt Alltag“ schuf er ein Porträt von München, wie es in keinem Reiseführer zu finden ist. Anstelle von Sehenswürdigkeiten und Denkmälern nahm er die nebensächlichen Details des Stadtlebens in den Blick, denen wir tagtäglich begegnen und doch selten unsere Aufmerksamkeit schenken.

Auch Roberto Bossaglia ließ während der Arbeit an seiner Serie „Eine andere Szene (Un’altra Scena)“ auf seinen Streifzügen durch München die historischen Prunkbauten links liegen. Faszinierender erschienen ihm die Neubaugebiete in den städtischen Peripherien, die in den 1990er Jahren als Reaktion auf die Wohnungsnot aus dem Boden gestampft wurden. Dieses Interesse teilt er mit Joachim Brohm, der unter dem Titel „Areal“ über zehn Jahre lang den Umstrukturierungsprozess eines Münchner Industriegebiets hin zur Wohnsiedlung mit der Kamera dokumentierte. Jens Masmann setzte sich in seinem Projekt „other city“ mit der Frage auseinander, inwieweit moderne Architekturen den urbanen Raum nicht nur zunehmend abstrakt, sondern auch austauschbar wirken lassen. Beinahe malerisch erscheint die Landeshauptstadt in Peter Neussers Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Serie „Urbanities“. Einige Jahre später nahm der Fotograf noch einmal eine ganz andere Perspektive auf München ein und zeigte die Metropole in der Arbeit „Multiples“ als 360°-Panorama tausender kleiner Lichtpunkte am Nachthimmel.

Teilen

Alle Alben

Zurück