Gedenkalbum: Die jüdische Künstlerin Maria Luiko (1904–1941)

Maria Luiko gehört zur als „verschollene Generation“ bezeichneten Gruppe jüdischer Künstler*innen, die von den Nationalsozialisten erst unterdrückt und schließlich ermordet wurden – und deren Werke und Wirken lange verloren und vergessen schienen.

Anlässlich des 80. Jahrestages der ersten Deportation Münchner Jüdinnen und Juden vereint dieses museumsübergreifende Gedenkalbum Werke der Sammlungen des Jüdischen Museums München, des Stadtarchivs München, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und des Münchner Stadtmuseums.

Das künstlerische Schaffen der 1904 in München als Marie Luise Kohn geborenen Maria Luiko ist geprägt von einer beeindruckenden Vielseitigkeit. Neben Zeichnungen, Aquarellen sowie Ölbildern fertigte sie sowohl Grafiken mithilfe verschiedener Druckverfahren als auch Scherenschnitte und entwarf Buchillustrationen, Bühnenbilder und Marionetten. Schon während ihres Studiums an der hiesigen Akademie der Bildenden Künste und ihrer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule war sie in Ausstellungen im Münchner Glaspalast vertreten. Mit dem Ausschluss aus dem Reichsverband bildender Künstler Deutschlands und dem Ausstellungsverbot 1933 wurden jüdische Künstler*innen systematisch aus der Öffentlichkeit gedrängt. Luiko nutzte die letzten relativen Freiräume für künstlerischer Tätigkeiten, bis 1939 auch das unmöglich wurde. So war sie beteiligt an der Gründung des Marionettentheaters Münchner Jüdischer Künstler und engagierte sich im Jüdischen Kulturbund Bayern. Am 20.11.1941 wurde Maria Luiko zusammen mit ihrer Schwester, ihrer Mutter und 996 weiteren Juden und Jüdinnen nach Kaunas in Litauen deportiert und dort ermordet.

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