Titel / Kurzbeschreibung
Büste Johann Georg von Dillis
Datierung
1849
Objektart
Büste
Material
Marmor
Maße
56 cm x 31 cm x 24 cm
Personen / Institutionen
Ausgestellt
ja
Sammlung
Angewandte Kunst
Inventarnummer
K-86/58
Zugang
Ankauf 1986
Werktext
Johann Georg von Dillis (1759–1841) wurde „in einer Einöde, zum Pfarramt Schwindkirchen Landgericht Haag“ geboren, wie er seine oberbayerische Herkunft selbst benannte. Nach dem Studium der Theologie in Ingolstadt und der 1782 empfangenen Priesterweihe widmete er sich der Malerei. Dillis hinterließ neben Aquarellen und Zeichnungen hauptsächlich virtuose Ölskizzen. Im Zuge der topographischen Erschließung Oberbayerns wurde er zum Entdecker der bayerischen Landschaft. Von 1808 bis 1813 lehrte er die Landschaftsmalerei an der Münchner Kunstakademie. Zur Aufwertung seines Fachs berief er sich auf Claude Lorrain (1600–1682), den nach damaliger Ansicht in der Kunstgeschichte bedeutendsten Landschaftsmaler, dem Dillis sogar einen Aufenthalt in München andichtete. Durch das Denkmal, das König Ludwig I. von Bayern für Claude Lorrain in Harlaching errichten ließ, wurde die bis heute unwidersprochenhe, historisch aber haltlose These untermauert. Während das künstlerische Schaffen zu einem privaten Vergnügen wurde, stieg Dillis zum führenden Museumsbeamten im Königreich Bayern auf. Seit 1790 war er Inspektor der Hofgartengalerie. 1822 trat er die Nachfolge Johann Christian von Mannlichs als Direktor der „Zentralgalerie“ an und wurde somit zum Gründungsdirektor der Alten Pinakothek. Dillis war kein Münchner Bürger, sondern Angehöriger des Hofstaates. Er repräsentierte das Königreich und nicht die Stadt, in der er lebte.
Die posthum entstandene Porträtbüste bezieht sich auf ein Werk, das Johann Baptist Stiglmaier modelliert hatte und das im „Büstensaal“ der Neuen Pinakothek aufgestellt wurde. Sie entspricht dem Typus der klassizistischen Bildnisbüste, die sich auf den Gesichtsausdruck konzentriert, während die stets nackte und an den Schultern angeschnittene Brust als Sockel für den Namenszug dient.

[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 132]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
Zitiervorschlag / Permalink
Johann Leeb, Büste Johann Georg von Dillis, 1849, Marmor, 56 cm x 31 cm x 24 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst
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