Titel / Kurzbeschreibung
Einfellige Zylindertrommel mit Schnurpflockspannung
Datierung
ca. 1950
Objektart
Membranophon
Material
Holz, Fell, Schnüre
Ausgestellt
nein
Sammlung
Musik
Inventarnummer
MUS-61-139
Provenienz
[...]
o.D.-Aug. 1961 Karl Wanninger (), München
ab Aug. 1961 Städtische Musiksammlung, München, angekauft von Karl Wanninger [Vgl. Inventarbuch]
o.D.-Aug. 1961 Karl Wanninger (), München
ab Aug. 1961 Städtische Musiksammlung, München, angekauft von Karl Wanninger [Vgl. Inventarbuch]
Zugang
Ankauf
1961
Werktext
Diese Trommel mit Schnurpflockspannung sowie Reliefmotiven und eingeschwärztem Trommelkörper ist wohl um die Mitte des 20. Jahrhunderts in Ghana hergestellt und stammt ohne Zweifel von einer der Akan-Gruppen, wahrscheinlich den Asante. Dieser Trommeltypus hat auch bei der Entstehung der afrobrasilianischen Trommeln in den „Candomblé“- Kulten Pate gestanden. Im Gegensatz zu den Verhältnissen in der Neuen Welt ist er hier in Ghana jedoch mit vielen symbolischen (mythologischen) Figuren beschnitzt und auch sonst noch im Detail gestaltet. Die Spannung ist im Prinzip ähnlich der atumpan, nur sind hier sechs Holzpflöcke (wohl die traditionelle Anzahl für die westafrikanischen Trommeln mit Schnurpflockspannung) angebracht. Die Spannschnur fächert sich wie bei der atumpan vierfach auf.
Vieles weist darauf hin, dass diese Trommel kunstgerecht für den Verkauf gebaut worden war und dass sie keinerlei rituellen oder anderen Gebrauch hatte. Dafür sprechen unter anderem die geringen Abnutzungserscheinungen jeder Art sowie die sehr neu wirkende Einschwärzung. Dennoch entnehmen diese modernen Schnitzer, die ausschließlich für den Verkauf arbeiten, ihre Motive vielfach der lokalen Mythologie und aus historischen Themen. Auf dieser Trommel scheint eine Hinrichtungsszene aus den alten Tagen des Asante-Reiches oder eines anderen Reiches an der Goldküste dargestellt zu werden. Die eingerollte Schlange ist außerdem in vielen westafrikanischen Kulturen ein rituelles Symbol und Kultobjekt.
[Ausst.-Kat. Afrikanische Musikinstrumente, hrsg. Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi, András Varsányi, Berlin 2014, S. 160 f.]
Vieles weist darauf hin, dass diese Trommel kunstgerecht für den Verkauf gebaut worden war und dass sie keinerlei rituellen oder anderen Gebrauch hatte. Dafür sprechen unter anderem die geringen Abnutzungserscheinungen jeder Art sowie die sehr neu wirkende Einschwärzung. Dennoch entnehmen diese modernen Schnitzer, die ausschließlich für den Verkauf arbeiten, ihre Motive vielfach der lokalen Mythologie und aus historischen Themen. Auf dieser Trommel scheint eine Hinrichtungsszene aus den alten Tagen des Asante-Reiches oder eines anderen Reiches an der Goldküste dargestellt zu werden. Die eingerollte Schlange ist außerdem in vielen westafrikanischen Kulturen ein rituelles Symbol und Kultobjekt.
[Ausst.-Kat. Afrikanische Musikinstrumente, hrsg. Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi, András Varsányi, Berlin 2014, S. 160 f.]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Musik
