Schon in jungen Jahren schwärmte König Ludwig I. Davon, ein „Panthenon der Deutschen“ zu stiften. Mit dem 1842 bei Donaustauf eingeweihten Tempel der Walhalla kam die lange diskutierte Idee schließlich zur Ausführung. In einer bis heute fortgesetzten Tradition wurden in diesem Kultraum die Marmorbüsten von verdienten Deutschen aufgestellt. Mit fast vier Millionen Gulden reinen Baukosten war die Walhalla das teuerste Projekt des Königs. Ursprünglich war geplant, die Walhalla in München zu errichten. Als Bauplätze wurden der Englische Garten, der Gasteig und die Theresienwiese vorgeschlagen, auf der als eine lokale Variante schließlich die „Bayerische Ruhmeshalle“ mit der Figur der Bavaria entstand.
Leo von Klenze gestaltete die Walhalla als einen dorischen Tempe nach der Vorbild des Parthenon in Athen. Das Modell dokumentiert eine Planungsphase, in der ein monumentaler Unterbau mit Freitreppe, Rampen und Terrassen konzipiert wurde. Der gesamte Plansatz zur Walhalla mit fast 200 Konstruktionszeichnungen gelangte über die Mailinger Sammlung 1879 in den Besitz des Münchner Stadtmuseums.
[Ausst.-Kat. Typisch München! Das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, hrsg. von Wolfgang Till und Thomas Weidner, München 2008, S. 114]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst