Titel / Kurzbeschreibung
ntan (?) – Einfellige Zylindertrommel mit Schnurpflockspannung
Datierung
vor 1985
Objektart
Membranophon
Material
Holz, Fell, Pflanzenfaserschnüre
Ausgestellt
nein
Sammlung
Musik
Inventarnummer
MUS-85-13
Provenienz
[...]
o.D.-Jan. 1985 Arno Henseler (), München
ab Jan 1985 Städtische Musiksammlung, München, angekauft von Arno Henseler [Vgl. Inventarbuch]
o.D.-Jan. 1985 Arno Henseler (), München
ab Jan 1985 Städtische Musiksammlung, München, angekauft von Arno Henseler [Vgl. Inventarbuch]
Zugang
Ankauf
1985
Werktext
Diese kleine Trommel ist aus einem Stamm hergestellt und rund um das Korpus mit unterschiedlichen Motiven reich beschnitzt. Offensichtlich wurde sie auf den drei brettförmig angeschnitzten Füßen stehend gespielt. Das Fell ist auf einen Reifen gezogen und mit der typischen Schnurpflockspannung an fünf rund um das Korpus im spitzen Winkel eingeschlagenen Holzpflöcken befestigt. Um jeden der Pflöcke verlaufen jeweils vier Schlaufen aus Pflanzenfaserschnüren, die den Fellreifen gleichmäßig spannen.
Meyer (1997, S. 68 ff.) beschreibt die ntan genannten Trommeln der Asante, die stets gegenständlich mit konkreten Figuren beschnitzt sind und eine Geschichte erzählen. Die zwei weiblichen Brüste symbolisieren dabei die matriarchalische Gesellschaft des Asante.
Die acht Schnitzmotive befinden sich nur im Bereich unterhalb des geschnitzten Ringwulstes unter den Spannpflöcken und scheinen auf einem Teppich aus kleinen Dreieckskerben zu liegen: zwei sich überkreuzende Eidechsen, zwei weibliche Brüste, darunter Mond- und Sterne-Symbol, ein Soldat mit einem Gewehr, eine Schildkröte, eine Speerspitze, eine Feldhacke sowie das weitverbreitete Mancala Bohnenspiel, das in Ghana adi genannt wird.
Die Symbolik von dreien der dargestellten Motive beim „Ashanti Stamm“ erklären Christopher Dudzije und Hanson Dokye in einem Pamphlet der Firma Afrassca (14. 9. 1992), welche das Instrument wohl importiert hat: „Das erste Motiv mit zwei Eidechsen übereinander bedeutet: zwei Mäuler, von denen zwar jedes für sich Nahrung suchen muss, obwohl doch alles in einen gemeinsamen Bauch geht. Interpretation: Es gibt verschiedene Geschmäcker. Das zweite Motiv eines Mannes, der mit einem Gewehr auf eine Schildkröte und ein Schneckengehäuse zielt, bedeutet: Diese Patronen sind verschenkt, weil es keinen Sinn hat, auf eine Schildkröte oder eine Schnecke zu schießen, da sie sich in die harte Schale zurückziehen werden.“
Dieses Instrument soll auch eine Trommel der Krieger sein, die dann bei einem Feldzug umgehängt wird. Das ganze Instrument inklusive des Fells wurde mit Ziegelstaub rostrot eingefärbt. Ein bereits älterer großer Riss befindet sich in einer Seite im unteren Teil.
[Ausst.-Kat. Afrikanische Musikinstrumente, hrsg. Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi, András Varsányi, Berlin 2014, S. 161 f.]
Meyer (1997, S. 68 ff.) beschreibt die ntan genannten Trommeln der Asante, die stets gegenständlich mit konkreten Figuren beschnitzt sind und eine Geschichte erzählen. Die zwei weiblichen Brüste symbolisieren dabei die matriarchalische Gesellschaft des Asante.
Die acht Schnitzmotive befinden sich nur im Bereich unterhalb des geschnitzten Ringwulstes unter den Spannpflöcken und scheinen auf einem Teppich aus kleinen Dreieckskerben zu liegen: zwei sich überkreuzende Eidechsen, zwei weibliche Brüste, darunter Mond- und Sterne-Symbol, ein Soldat mit einem Gewehr, eine Schildkröte, eine Speerspitze, eine Feldhacke sowie das weitverbreitete Mancala Bohnenspiel, das in Ghana adi genannt wird.
Die Symbolik von dreien der dargestellten Motive beim „Ashanti Stamm“ erklären Christopher Dudzije und Hanson Dokye in einem Pamphlet der Firma Afrassca (14. 9. 1992), welche das Instrument wohl importiert hat: „Das erste Motiv mit zwei Eidechsen übereinander bedeutet: zwei Mäuler, von denen zwar jedes für sich Nahrung suchen muss, obwohl doch alles in einen gemeinsamen Bauch geht. Interpretation: Es gibt verschiedene Geschmäcker. Das zweite Motiv eines Mannes, der mit einem Gewehr auf eine Schildkröte und ein Schneckengehäuse zielt, bedeutet: Diese Patronen sind verschenkt, weil es keinen Sinn hat, auf eine Schildkröte oder eine Schnecke zu schießen, da sie sich in die harte Schale zurückziehen werden.“
Dieses Instrument soll auch eine Trommel der Krieger sein, die dann bei einem Feldzug umgehängt wird. Das ganze Instrument inklusive des Fells wurde mit Ziegelstaub rostrot eingefärbt. Ein bereits älterer großer Riss befindet sich in einer Seite im unteren Teil.
[Ausst.-Kat. Afrikanische Musikinstrumente, hrsg. Gerhard Kubik, Moya Aliya Malamusi, András Varsányi, Berlin 2014, S. 161 f.]
Creditline
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Musik
