Der Karlsruher Architekt Hermann Billing hatte im Jahre 1899 das erste Mal die Möglichkeit, sich mit einer Raumausstattung an einer Ausstellung zu beteiligen. Seine "Deutsche Stube" nahm auf der Deutschen Kunstausstellung in Dresden einen von 15 Räumen ein, die für das neue Kunstgewerbe des Jugendstils zur Verfügung gestellt wurden. Es ist nur ein Foto mit der Eckansicht dieses Raumes in der Zeitschrift "Deutsche Kunst und Dekoration" überliefert (1899, Band IV, S. 508). In der Abbildung, die den Blick zum Eingang zeigt, ist auf der linken Seite ein Kabinettschrank zu sehen, über dessen Verbleib nichts bekannt ist. Auf die andere Seite des Eingangs plazierte Billing eine Sofabank, die sich heute zusammen mit dem rechts daran gebauten Schrank (Inventarn-Nrn. M-66/3449.1-2, M-66/3452), der Truhenbank und zwei Aufsatzschränkchen (Inventar-Nrn. M-66/3454, M-66/3455) im Besitz des Münchner Stadtmuseums befindet.
[Hans Ottomeyer (Hg.), Michaela Rammert-Götz: Jugendstilmöbel. Katalog der Möbelsammlung des Münchner Stadtmuseums, München 1988, S. 120]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst