Rautenschild (geprägt, auf der Unterseite), 266 (geritzt, auf der Unterseite), 3 (geritzt, auf der Unterseite), J. Wackerle L.C.F. (in rechteckigem braunen Feld auf dem Sockel)
Die Figur wurde in der Preisliste für Figuren aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Nymphenburg aus dem Jahr 1914 nur unbemalt abgebildet und erst 1925 mit zwei Bemalungen angeboten. Das Malmuster im Archiv der Manufaktur zeigt einen grünen Rock. Die erste Bemalung von L.C. Frenzel datiert vom 29.02.1912. Zusammen mit dem Modell "Rodlerin" Nr. 291, das im Sommer 1909 nachweisbar ist, wird hier ein neuer Frauentypus gezeigt, der emanzipiert und fröhlich Sport betreibt. Bereits im Sommer 1907 hatten die Bildhauer Heinrich Düll und Georg Pezold mit zwei "Tennisspielerinnen" Nr. 247/249 das Genre in Nymphenburg eröffnet. Die Modelle stehen noch vor den im April 1911 von der KPM, Berlin, herausgebrachten Figuren der "Schlittschuhläuferin" von Hermann Hubatsch und der "Schneeballwerferin" von Rudolf Marcuse und bilden eine neue Motivgruppe im Sinn einer aufgeklärten Moderne zu Beginn des Jahrhunderts.
[Alfred Ziffer: Nymphenburger Moderne, Ausst.-Kat., München 1997, S. 212]
Münchner Stadtmuseum, Sammlung Angewandte Kunst