Franz Hanfstaengl war ein wichtiger Porträtfotograf, Lithograf und Maler des 19. Jahrhunderts.
Hanfstaengl studierte an der Freitagszeichenschule und der Kunstakademie in München. 1833 gründete er seine "Lithographische Anstalt Franz Hanfstaengl". Der weitsichtige Künstler erkannte, welches Potential der noch jungen Fotografie innewohnte, und er ahnte, dass das Medium die Lithografie eines Tages ablösen würde. Durch den Fotografen Alois Löcherer, dessen Atelier im Haus von Franz Hanfstaengl lag, kam er mit der neuen Kunst in Kontakt. Franz Hanfstaengl lernte schnell und konnte schon 1852 sein Münchner Fotoatelier eröffnen, das später von seinem Sohn Edgar übernommen wurde.
Als Fotograf schoss Franz Seraph Hanfstaengl Bildreportagen über den Münchner Glaspalast und die Eröffnung der deutschen Industrie-Ausstellung (1854); besonders aber schuf er in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre das bekannte "Album der Zeitgenossen", das Fotoporträts berühmter Persönlichkeiten der Epoche wie Richard Wagner oder Hans Christian Andersen vereint und in der Bildsprache gelegentlich an das barocke Herrscherporträt anknüpft.