Xaver Schichtl wurde in der siebten Generation der berühmten Schausteller- und Marionettenspielerdynastie der Familie Schichtl geboren. Bereits mit 13 Jahren lernte er im elterlichen Marionetten- und Varieté-Theater und arbeite etwa ab 1908 als Bühnenmeister. Er übernahm ein Theater seines Vaters Franz August Schichtl, gab 1913 seine ersten Marionettenvorstellungen;

Mit Kriegsbeginn 1914 Einberufung, spielte während seiner Militärzeit mit selbstgefertigten Handpuppen zur Unterhaltung der Soldaten. 1915 Verwundung bei Brest-Litowsk, Überführung in ein Kölner Lazarett, dort Fortsetzung seines Puppenspiels mit den traditionellen handpuppen seines Onkels Johann Schichtl (1840-1906).

1916 Heirat mit Käthe Ludwig (1893-1966), Tochter der Karussellbesitzerin, Schaustellerin Leopoldine Ludwig.

1918 Eröffnung eines Geschäft in Hannover, gemeinsames Spiel mit Bruder Karl. Auf Reise auch mit Bruder Hans.

1920 Ansiedelung mit seiner Frau in Magdeburg. Er bespielte von Magdeburg aus mit seinem Wandervarieté- und Marionettentheater die großen Messen und Jahrmärkte in Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. In den 1930er Jahren reduzierte er sein Unternehmen auf das Marionettentheater. Hier fühlte er sich der Familientradition verpflichtet. Die Familie übersiedelte wegen der Bombenangriffe 1944 nach Neckargemünd und spielte etwa bis 1960 im Rhein-Neckar-Gebiet.