Name
Peter Candid
Lebensdaten
1548–1628
Geburtsort
Brügge
Sterbeort
München
GND-Nr.
Biografie
Fämischer Maler und Grafiker, der in Florenz und in München wirkte. Er war Hofkünstler und arbeitete mit einer größeren Werkstatt.
1586 folgte Candid dem Ruf von Herzog Wilhelm V. an den Münchner Hof und lebte ab da mit Unterbrechungen bis zu seinem Lebensende in Bayern, wo er auch Werke für Kirchen in anderen bayerischen Städten schuf. Wegen finanzieller Engpässe entließ ihn der Herzog 1595, doch Wilhelms Nachfolger Maximilian I. stellte ihn 1602 wieder fest an. Für ihn malte Candid zwischen 1602 und 1619 zahlreiche Deckengemälde für neue Räume der Münchner Residenz. In die Münchner Periode fallen auch zahlreiche Entwürfe für Gobelins für die 1604 in München gegründete Teppichmanufaktur. Diese Zeichnungen wurden von G. Amling und J. A. Zimmermann in Kupfer gestochen. Zahlreiche Werke Candids reproduzierte der Stecher Jan Sadeler, wodurch seine Bildideen europaweite Verbreitung erlangten.
Weiter wurden von Candid unter anderem eine Madonna an der Vorderseite der Münchner Residenz, der Brunnen mit der Statue Ottos von Wittelsbach im vorderen Hof der Residenz, das Grabdenkmal Kaiser Ludwigs in der Frauenkirche und die Madonna auf der Mariensäule in München entworfen.
Peter Candid hat ferner um 1616/20 zahlreiche (nicht erhaltene) Wand- und Deckengemälde im Alten Schloss Schleißheim sowie eine Reihe von Altarbildern für Kirchen in München, Freising, Augsburg und anderen Orten gemalt, unter denen die Himmelfahrt Mariä in der Frauenkirche zu München als das bedeutendste gilt. Candid war verheiratet und hatte fünf Kinder, er besaß seit 1592 bis 1607 ein Eckhaus auf dem Gelände der heutigen Feldherrenhalle. Später wohnte er in einem Haus, das ihm der Herzog geschenkt hatte. Spätestens 1611 führte er den Titel eines herzoglichen „Kammermalers“ (Pictor camerarius), der allerdings ein reiner Ehrentitel war und nicht exklusiv ihm allein zustand. Offenbar krankheitshalber löste er 1625 seine Malerwerkstatt auf und verstarb im März 1628.

Weitere Werke (2):