Name
Adolf Westermayer
Lebensdaten
1904–mind. 1952
GND-Nr.
Biografie
Dr. Adolf Westermayer (1904 - ?) war ein Münchner Rechtsanwalt und Nationalsozialistischer Stadtrat, der während seiner Zeit als Kriegsverwaltungsrat in Brüssel für das Münchner Kulturamt (unter der Leitung von Max Reinhard) Instrumente für die im Aufbau befindliche Städtische Musikinstrumentensammlung ankaufte. Scheinbar kam der Staatsanwalt für diese Funktion lediglich aufgrund seines Einsatzes in Brüssel und Nordfrankreich in Frage, nicht aufgrund fachlicher Expertise. Stadtrat und Kulturamtsleiter Max Reinhard, der ein Duz-Freund, Westermayers war, beauftragte Westermayer persönlich damit und sorgte dafür, dass für den Ankauf mindestens 15.000 Reichsmark zur Verfügung gestellt wurden. Laut des Ausstellungskataloges „Afrikanische Musikinstrumente“ (2014) des Münchner Stadtmuseums veruntreute Westermayer dabei Gelder. Die letzten offenen Rechnungen mit der Brüsseler Händlerin Jeanne Walschot konnten erst 1966 beglichen werden.
Nach dem Krieg erhielt Westermayer 1949 trotz seiner nationalsozialistischen Vergangenheit erneut eine Zulassung als Rechtsanwalt beim Landgericht München I und II sowie beim Oberlandesgericht. Ab 1952 wurde er außerdem wieder in den Staatsdienst zugelassen.
Westermayer war bereits seit seiner Jugend in rechten politischen Gruppierungen aktiv und trat auch als Berichterstatter nationaler Zeitungen in Erscheinung. Mit seiner Frau Roswitha geb. Rettig hatte er mindestens drei Kinder, darunter Erika und Jürgen Westermayer.
Das Todesdatum ist nicht bekannt.

Weitere Werke (11):