Name
Mangbetu
Biografie
Die Mangbetu sind eine Ethnie im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, in der Provinz Orientale. Ihre Bevölkerungszahl liegt bei etwa 40.000. Die Sprache der Mangbetu ist das zentralsudanische Mangbetuti.
Linguistische Anhaltspunkte legen nahe, dass die Mangbetu aus dem Nordosten, möglicherweise aus dem heutigen Südsudan, einwanderten. Auf ihrem Weg nach Süden trafen sie auf Bantu, die in nördliche Richtung zogen. Im 19. Jahrhundert ließen sich die Mangbetu in ihrem heutigen Gebiet nieder. Sie vermischten sich mit den zuvor dort ansässigen Mbuti und den Bantu. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die politischen Institutionen der Mangbetu auf Betreiben des Königs Nabiembali zusammengefasst und ein Mangbetu-Königreich gegründet, das die Region politisch dominierte. Infolge permanenter Angriffe der benachbarten Azande wurde das Reich allerdings so geschwächt, dass es um 1850 zerfiel. Um dieselbe Zeit verwickelten die muslimischen Nubier die Azande- und Mangbetu-Herrscher in den Elfenbein- und Sklavenhandel, wodurch das Königreich in von muslimischen Sultanen geführte Sultanate fragmentiert wurde. Der deutsche Botaniker Georg Schweinfurth zog den Nil flussaufwärts folgend durch die Gegend am Gazellenfluss und gelangte mit Hilfe arabischer Sklavenhändler bis in den heutigen Nordost-Kongo, wo er als erster Europäer den Uellefluss überquerte. Ende März 1870 erreichte Schweinfurth das „Wunderland der Mangbattus“, wie er das Reich von König Mbunza nannte. Dieser fiel 1873 im Kampf gegen die arabischen Sklavenhändler aus Khartum durch die Kugel eines schwarzen Soldaten. An seiner Stelle wurde der Abangba-Häuptling Niangara unter ägyptischer Militärverwaltung eingesetzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts trafen die Europäer ein (Belgier, Franzosen, Engländer; die belgische Kolonialmacht verdrängte später die Sklavenjäger) und zwangen den Mangbetu ihre Herrschaft auf. Im Juni 1906 traf der Engländer Boyd Alexander in der ehemaligen Residenz König Mbunzas, im Uelledistrikt des belgischen Kongostaats, den Abangba-Häuptling Okonda als Herren des Landes an.

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